Die Farbräume – sRGB oder Adobe RGB

In der Digitalfotografie werden Bilder grundsätzlich im RGB-Farbraum aufgezeichnet, be- arbeitet und auf Fotodruckern belichtet. Bei RGB-Bildern werden die Farben durch RGB-Werte zwischen 0 und 255 dargestellt. Der RGB-Farbraum ist aber nicht standardisiert, daher kommt es vor, dass ein Farbton mit dem Wert R=215, G=67, B=106 je nach Hardware (PC/MAC) und benutzter Software unterschiedlich dargestellt wird.

Der RGB-Farbraum wird jedoch ohne Standard oft als Arbeitsfarbraum benutzt. Vor allem in der Bildbearbeitung hat er Vorteile gegenüber dem CYMK-Farbraum, der für die Druckvorstufe relevant ist.

Viele Filter in Photoshop lassen sich nur auf RGB-Bilder anwenden und Photoshop Elements lässt zur Bearbeitung nur RGB-Bilder zu. Durch die Zuhilfenahme eines Colormanagements und ICC-Profilen lässt sich die unterschiedliche Darstellung beheben.

Einfache Kompakt- und Bridgekameras arbeiten nur im sRGB-Farbraum, DSLR können zwischen dem sRGB und dem Adobe RGB wählen.

sRGB-Farbraumt

Der sRGB-Farbraum ist die richtige Wahl, wenn die Fotos in erster Linie nur für die Bildschirmpräsentation genutzt werden.
Die Fotos mit sRGB-Profil haben auch auf Computern ohne Colormanagement eine gute Bildschirmdarstellung, nur beim Druck sieht man die Schwäche dieses Farbraums. Die gesättigten Gelb- und Cyantöne, die viele Drucker darstellen können, liegen außerhalb des sRGB-Farb-raumes, so dass der gesamte Farbraum des Druckers nicht optimal ausgenutzt wird.
Hat man nun aber ein Foto in dem Rot oder ungesätigte Farben dominieren, ist das Druck-ergebnis aus dem sRGB-Farbraum heraus auch sehr gut.

Adobe RGB-Farbraum

Das Gegenstück zum sRGB-Farbraum bilden die großen Farbräume mit dem Kodak ProPhoto an der Spitze, die viele Farben enthalten, die in der Natur selten vorkommen. Bei einem 8 Bit Bild (mit 256 Farbabstufungen pro Kanal) werden die einzelnen Stufen selbstverständlich auch größer. Für den Druck wäre ein RGB-Farbraum optimal, der alle Farbbereiche des Druckers abdeckt und so wenig wie möglich Farben ausserhalb des Druckerfarbraumes verschenkt. Für Adobe Anwendungen empfiehlt sich der Adobe RGB-Farbraum, der wesendlich größer ist als der sRGB-Farbraum.

Hat man in der Kamera Adobe RGB-Farbraum gewählt, und die Fotos in Photoshop Elements für das Internet klein gerechnet und hochgeladen, kann man feststellen, dass die Bilder beim Aufrufen der Internetgalerie „flauer“ auf dem Bildschirm dargestellt werden. Das kommt, weil das Internet mit dem sRGB-Farbraum arbeitet und daher Bilder im Adobe RGB anders angezeigt werden. Die Pixelwerte bleiben gleich, nur die Farben werden am Bildschirm verändert dargestellt. Man kann diesen Effekt simulieren, in dem man in Photoshop das Menü BEARBEITEN/IN PROFIL UMWANDELN öffnet und dann im PROFIL sRGB wählt.

Möchte man nun diese Farbab-weichung vermeiden, weist man seinem Foto nach dem Kleinrechnen das sRGB-Farb-Profil zu.

Das Arbeiten mit dem Adobe RGB-Farbraum ist wesentlich anspruchsvoller als das Arbei-ten im sRGB-Farbraum, des-halb sollte man den Adobe RGB-Farbraum nur dann ver-wenden, wenn es auf höchste Qualität der Bilder ankommt

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